Transport in Vietnam
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So stellte man sich Vietnam früher vor: Menschen mit kegelförmigen Strohhüten tragen Körbe an Tragestangen.
Und das ist in Vietnam noch immer Alltag. Offensichtlich hatt es sich bewährt.

Und dann erwartet man natürlich jede Menge Fahrräder.
Dieses Bild stimmt aber nicht mehr so richtig. In der Zwischenzeit hat das Moped das Fahrrad in vielen Bereichen verdrängt.

Fahrrad
Das Moped regiert die Straße. In wenigen Sekunden wird sich ein Strom Mopeds auf die Kreuzung ergießen. Auf  nicht vorhersehbaren, sich kreuzenden Bahnen werden sie zu unbestimmbaren Zielen streben. Dabei werden sie auf geradezu magische Weise keinen der Fußgänger touchieren, vorrausgesetzt die Fußgänger laufen gerade und gleichmäßig (also vorherberechenbar) über die Straße.

Man steht immer wieder staunend davor, oder kreuzt mit halb geschlossenen Augen gleichmäßigen Schrittes die Straße, ohne es wirklich begreifen zu können.

Offiziell gibt es zwar eine Straßenverkehrsordnung, aber nur auf dem Papier. Weder Rechtsverkehr noch Verkehrsschilder geschweigedenn irgentwelche weißen Striche auf der Straße interessieren den Verkehrsteilnehmer. Gefahren wird dort, wo Platz ist und so wie es gerade passt.

Kein Tourist sollte sich hier ein Mietfahrzeug nehmen (es sei denn er kommt aus China). Überlasst das Führen von Fahrzeugen bitte hier den Vietnamesen!
Zweiräder taugen zu weit mehr als nur zum schnöden Personentransport.

Als ich diesen Motorradfahrer sah, war ich noch etwas erstaunt über die merkwürdige Sozia auf dem Rücksitz.

Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an den Anblick. Dieses Motorrad transportiert gleich zwei Schweine. Mit einem PKW hätte man da seine Probleme.
Der Hauptnachteil eines Autos ist ja, dass es Aussenwände besitzt. Dadurch ist die Transportkapazität eines Autos beschränkt. Für ein Moped gilt dieses Limit nicht.


Die Transportkapazität wird nur durch die Geschicklichkeit des Fahrers begrenzt. Dinge wie ein freies Sichtfeld oder dass man den Lenker ungehindert bewegen können sollte, müssen da schon einmal zurückstehen.
Sobald Flachbildschirme in Vietnam üblich werden, kann man sicherlich auch mehr als nur einen Fernseher pro Moped transportieren.
(Dazu hier ein Nachtrag aus dem Jahre 2010.)


Auch so ein Bild ist keine Seltenheit. Drei Personen sind auf einem Moped normal, und vier Personen noch kein Grund, sich zu wundern.
An dieser Stelle möchte ich einmal meiner Bewunderung für asiatische Kleinkraftradkonstrukteure zum Ausdruck bringen. Für welche Überlasten mögen deren Schöpfungen wohl ausgelegt sein?


Aber auch Fahrräder sind ausgesprochen robust.
Man kann sich leicht vorstellen, dass es nicht möglich ist, einfach auf das beladene Moped zu steigen und loszufahren. Genausowenig kann man am Ende der Fahrt einfach absteigen. An beiden Enden der Transportstrecke benötigt man fleißige Helfer, die das Fahrzeug fertigbeladen, nachdem man aufgestiegen ist, bzw. das Moped erst einmal entladen, bevor man absteigen kann.
Mal schnell zwischendurch auf's Klo zu gehen, ist nicht möglich.


Hier gibt's Süßigkeiten.
Überall in Vietnam werden Plastiksäcke nach der Benutzung wieder eingesammelt und wiederverwendet. Aber wie kommen die Säcke eigentlich wieder zu dem Ort, an dem sie wiederbefüllt werden? Natürlich mit dem Moped.


Sicherheit ist Trumpf: In Vietnam gilt auf den Fernstraßen Helmpflicht für Krafträder,....
... wer es etwas sicherer haben will, kann aber auch mit Airbag fahren.


Das ist eine Moped-Tankstelle am Straßenrand.
Es gibt aber in Vietnam auch ganz normale moderne Großtankstellen, wie wir sie aus Europa kennen, aber die Mopedfahrer bedienen sich lieber an der etwas preiswerteren Alternative.
Es gibt keine Servicenische, die in Vietnam nicht in Eigeninitiative besetzt wird. Servicestellen für Mopeds findet man innerorts ca. alle 300 Meter am Straßenrand. Dazu gehört immer ein riesiger Kompressor als Erkennungszeichen.


Manche Dinge sind so sperrig, dass selbst ein Vietnamese sie nicht mehr auf einem Moped transportieren kann. Dann hilft der Anhänger.
Damit kommt dann auch die Gemüseernte mopedgezogen aus dem Dorf in die Stadt.


Innerstädtisch lässt sich aber auf den Motorantrieb verzichten. Hier werden ein Schrank und eine Sitzgarnitur ausgeliefert.
Eine Ladung Dachziegel unbekannten Gewichts wird mittels Dreirad mit Hilfsmotor ausgeliefert. Unbekannt ist auch die Länge des Bremsweges.


Eine gute Ortskenntnis ist erforderlich, wenn der transportierte Schrank einem das Blickfeld vollständig versperrt.
Da reichte mein 28er Weitwinkelobjektiv nicht mehr aus. In Deutschland wäre wohl kaum ein Kleintransporter in der Lage, dieses Dreirad zu ersetzen.

Zum Abschluss mal ein Bild abseits der Straße. Das ist der Kapitän eines Bootes, mit dem wir eine Flussfahrt unternahmen: cool.

weiter gehts


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