Demo-Boards von Microchip


TQFP-Demo-Board , dsPICDEM-Starter Board , dsPICDEM 2 Board

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Von Microchip gibt es eine Anzahl von Demo-Boards, mit denen sich auch PIC-Experimente durchführen lassen. Diese Demo-Boards sind in der Regel für genau eine PIC-Familie ausgelegt, und beinhalten: Die Boards sind nicht sehr flexibel ausgelegt. Sie besitzen keine Standardsteckverbinder für Erweiterungsplatinen. Es gibt keine Nullkraft-Sockel für die PICs. Bei spezieller Peripherie (Temperatursensor, LCD-Display) werden in der Regel Microchip-Typen bevorzugt, auch wenn es andere etablierte Standards gibt. Der Preis eines Demo-Bords liegt im Fachhandel je nach Größe und Ausstattung zwischen 50,- und 150,- Euro.

Mit einem Demo-Board wird normalerweise ein mit einem Demoprogramm programmierter PIC ausgeliefert. Zu jedem Board gehört ein PDF-Handbuch sowie einige Beispielprogramme zum Experimentieren. Auf einige Boards für 44/64/80-Pin PICs befindet sich der PIC auf einer steckbaren Platine (Plug-in-Module), und kann somit ausgetauscht werden. Ein PIC auf einer Adapterplatine kostet im Handel ca 20,- Euro (plus Steurer und Versandt), was durchaus preiswert ist.

Die Boards sind nicht als Entwicklungsumgebung entworfen worden, sondern als Lern-Boards für den schnellen Einstieg in eine bestimmte PIC-Familie. Trotzdem kann man mit ihnen natürlich auch ganz gut eigene Experimente anstellen, die über die mitgelieferten Demos hinausgehen.
 
Folgende Demo-Boards stelle ich hier exemplarisch vor

Anschlüsse / Steckverbinder

ICD-Steckverbinder
Die Demoboards besitzen die Microchip-typische 6-poligen Westernbuchse als ICD-Anschluss. Hier kann ein Programmiergerät oder ein In-Circuit-Debugger angeschlossen werden, um den PIC zu programmieren, oder um sogar das Programm mit dem In-Circuit-Debugger schrittweise auszutesten. Das entschuldigt teilweise das Fehlen von Nullkraft-Sockeln auf den Demoboards.

Netzteil-Steckverbinder
Microchip verlangt die Einspeisung von 9 VDC in die runde Power-Buchse (+Pol innen), da die Boards aber über Gleichrichter, 25V-Siebelko und 5V-Spannungsregler verfügen, kann sowohl AC wie auch DC (beliebiger Polung) mit einer Spannung zwischen 8V und 16V eingespeist werden. Wer eine Spannung von deutlich mehr als 9V einspeist, sollte die Temperatur des 5V-Reglers prüfen, um ein Überhitzen zu vermeiden.

Port-Steckverbinder
Die meisten Demoboards nutzen nur einen Bruchteil der PIC-Anschlüsse aus. Es sind aber alle Pins auf ein (oder mehrere) Anschlussfeld(er) herausgeführt. Hier lassen sich Steckverbinder oder Kabel anlöten. Die Anschlussfelder sind leider auf jedem Board anders gestaltet und belegt.

Prototype-Area
Einige Boards haben ein Prototype-Area, auf dem man zusätzliche Bauelemente auflöten und frei verdrahten kann.


PIC18F-TQFP-Demo-Board

(PIC18F8720)

TQFP-Demoboard Ein PIC18F8720 ist schon ein richtig erwachsener PIC, der hier aber in ein recht enges Korset gezwängt wird. Der PIC18F8720 im 80-poligen TQFP-Gehäuse ist auf dem Board aufgelötet.  Neben der Standardausrüstung (ICD-Anschluss, Spannungsversorgung, Reset-Taster, 19.66-MHz-Quarz) hat das Board:
  • 8 LEDs an RD0 .. RD7
  • 1 Taster an RB0
  • ein Potentiometer an RA0/AN0
  • einen Temperatursensor
  • ein RS232-Interface
Die meisten Möglichkeiten des 80-Pin-PIC18F8720 bleiben dabei ungenutzt. Will man mehr, dann muss man zum Lötkolben greifen, und Steckverbinder oder Kabel anlöten.
 
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dsPICDEM-Starter Board

(dsPIC30F6012 u.ä. 64-Pin TQFP)

dsPICDEM-Starter-Board Dieses Board ist für 64-polige dsPIC der Typen dsPIC30F5011, dsPIC30F6011 und dsPIC30F6012 geeignet. Der PIC muss auf einer passenden TQFP-Adapterplatine aufgelötet sein, die dann auf das Board gesteckt wird. Geliefert wird das Board  mit einem dsPIC30F6012.

Neben der Standardausrüstung (ICD-Anschluss, Spannungsversorgung, Reset-Taster, 4-MHz-Quarz) hat das Board:

  • 4 LEDs an RD4 .. RD7
  • 2 Taster an RC3, RC4
  • ein Potentiometer an RB2
  • ein RS232-Interface
Das Highlight sind aber 
  • ein analoger Audio-Eingang sowie 
  • ein analoger Ausgang.
Der Audio-Eingang wird mit einem OPV verstärkt, und dann dem ADC zugeführt.
Der analoge Ausgang ist etwas ungewöhnlich konstruiert. Da der PIC keinen DAC hat, verwendet man ein elektronisches Poti, um digitale Werte in Spannungen zu wandeln.
 
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dsPICDEM 2 Board

(dsPIC30Fxxxx 18/28/40-Pin-DIL,  ca. 80,- Euro)

dsPICDEM 2 Board Das ist ein sehr universelles dsPIC-Board, das alle dsPICs mit 18-, 28- und 40-poligem DIL-Gehäuse aufnehmen kann. Dafür mussten insgesamt 5 IC-Sockel auf der Platine untergebracht werden. Drei liegen ineinandergeschachtelt in einer Hälfte des Boards (im Bild unten), zwei Sockel für die Motorsteuer-dsPICs liegt getrennt davon in der anderen Board-Hälfte. Das Board wird mit einem programmierten dsPIC30F4011 ausgeliefert.

Neben der Standardausrüstung (ICD-Anschluss, Spannungsversorgung, Reset-Taster, 7.3728-MHz-Quarze) hat das Board:

  • 2 LEDs an RB0 .. RB1
  • 2 Taster
  • ein Potentiometer
  • ein RS232-Interface
  • ein CAN-Interface
  • ein LCD-Display (2x16 Zeichen) mit SPI-Interface
  • einen Temperatursensor
All das muss nun wahlweise an einen der beiden Motorsteuer-Sockel oder einen der drei anderen Sockel angeschlossen werden. Dazu dienen eine Menge Schalter und Jumper. Das verwirrt anfangs ein wenig, da das Board aber sehr gut beschriftet ist, hat man die Schalter und Jumper schnell im Griff.
Solange man nur einzelne Features der dsPICs ausprobieren will, bietet das Board gute Möglichkeiten. Bei komplexeren Aufgabenstellungen hilft nur der Griff zum Lötkolben, um alle Pins der PICs via Steckerleiste oder Kabel zugänglich zu machen.

Gut ist auch, dass sich im Board via ICD-Steckverbinder alle dsPICs von 18 bis 40 Pins mit ihren etwas exotischen Pinbelegungen brennen lassen. (Sie passen ja leider elektrisch nicht in viele herkömmliche Brenner.) Der 18-polige und der 28-polige IC-Sockel sind aber leider etwas problematisch. Bei der Platinenbestückung neigen sie dazu, etwas zur Sockelmitte zu kippen, wodurch der IC-Reihenabstand zu klein wird. Ich habe anstelle von 7,62 mm geradeeinmal noch 6,5 mm gemessen. Da lassen sich PICs nur noch mit Gewalt in den Sockel drängen, und es drohen verbogene Pins.
Wer diese Sockel öfter benutzen möchte, muss sie leider in Handarbeit mit dem Lötkolben neu ausrichten.

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Autor: sprut
erstellt: 24.03.2006
letzte Änderung: 24.03.2006

Quelle: Microchip